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Oelsnitz nach der Jahrhundertwende

In den Jahren von 1900 bis zum Kriegsausbruch 1914 vollzog sich in Oelsnitz eine stetige Aufwärtsentwicklung. Die Steinkohleförderung im Oelsnitz-Lugauer-Revier erreichte ihren höchsten stand. Im Jahre 1910 wurden hier bei einer Gesamtbelegschaft von 11.500 Mann, insgesamt zwei Millionen Tonnen Kohle gefördert. Am 2. September 1899 leuchteten erstmals 160 elektrische Straßenlampen in Oelsnitz. 1900 entstand an der Bahnhofstraße das "Erzgebirgische Elektrizitätswerk" der Dresdner Firma "Elektra", betrieben mit der Kohle vom benachbarten Deutschlandschacht. Das Kraftwerk versorgte Oelsnitz und 19 weitere Ortschaften mit elektrischer Energie. Der durch die Steinkohle erworbene Wohlstand wurde auch im Stadtbild sichtbar. Es entstanden im Ortsinneren Geschäftsstraßen mit lockender Warenvielfalt in den Schaufenstern und einem nahezu großstädtischen Angebot. 1904 wurde von den jüdischen Kaufleuten Simon und Salman Schocken ein Kaufhaus eröffnet, das zu dieser Zeit mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche das größte sächsische Warenhaus auf dem Lande war.