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Die Oelsnitzer Schächte

Nach der ersten Welle von Schachtgründungen ab 1844 verlagerte sich der Abbauschwerpunkt in den folgenden Jahren in den Raum Lugau und Niederwürschnitz. Für die Oelsnitzer Bergbaugeschichte begann 1857 mit der Teufe des in der Mitte der Ortsflur gelegenen Hedwigschachtes ein neues Kapitel. Es wurde die Oelsnitzer Bergbaugesellschaft gegründet, die Grubenfelder erwarb und den Hedwigschacht teufen ließ. Die Hauptgründerzeit des hiesigen Bergbaus wurde 1869 durch die Teufe des Kaiserin-Augusta-Schachtes (heute: Bergbaumuseum) eingeleitet. Nach 1871 entstanden dann in rascher Folge mehrere Steinkohlenbauvereine als Aktiengesellschaften. Durch ihre Schachtanlagen auf Oelsnitzer Ortsgebiet konnten die in größerer Tiefe lagernden Kohlen abgebaut werden. Oelsnitz ist dadurch zum Mittelpunkt des Kohlereviers geworden. Unweit vom Dorfzenturm legte 1871/72 der Steinkohlenbauverein Deutschland die Schächte I und II an. Auf der südlichen Talseite gegenüber teufte das Steinkohlenwerk Vereinsglück zwei Schächte. In Niederoelsnitz entstand 1871 auf freiem Feld eine Doppelschachtanlage des Steinkohlenbauvereins Concordia. Im gleichen Jahr erhielt der Hedwigschacht der Oelsnitzer Bergbaugesellschaft die Schwestergrube Friedensschacht. Der 1871 in Oberoelsnitz geteufte Frisch-Glück-Schacht galt 1876 mit einer Tiefe von 931 Metern und damit 471 Metern unter dem Meeresspiegel, als tiefster Kohleschacht der Welt. Unter den vom Bergbau verursachten Schäden leidet die Gemeinde noch heute. Vor allem der Ortsteil Niederoelsnitz ist von starken Senkungen betroffen.